DIE TERRASSEN DES PHILOSOPHISCHEN GARTENS
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Der philosophische Garten – gegründet am Rosenmontag 2005

Erklärung
Der philosophische Garten bildet einen Raum, in dem nach Möglichkeit ein animierendes Klima für die ernsthafte Beschäftigung mit Fragen nach dem Sinn des Lebens und nach der Lebenskunst spürbar sein soll. Der Begriff Lebenskunst bezeichnet die Frage nach der für einen Menschen tiefgreifend angenehmen Lebensführung, die zugleich andere Menschen möglichst wenig unangenehm touchiert. Trotz lebensreicher Erfahrung, die man haben mag, kann sich niemand seiner Lebensführung gewiß sein, vielmehr wird diese immer wieder vom Leben selbst in Zweifel gezogen, und man wird aufgerufen, sich ihrer von neuem zu vergewissern.

Der Garten, wie ihn die Alltagssprache begreift, ist ein umgrenztes Stück Land. Dabei zeigt sich dieses in der Regel in einem gepflegten, verwilderten, blühenden oder verblühten Zustand. Man spricht von Gärten zur Anpflanzung von Gemüse, Obst, Blumen, botanischen Gärten mit auch exotischen Pflanzen, zoologischen Gärten, in denen Tiere das ihnen von den Herrentieren aufgezwungene Dasein fristen, von Mauern umschlossenen Gärten der gepflegten oder erzwungenen Keuschheit, englischen und französischen Gärten in natürlichem und geometrischem Stil, hängenden Gärten mit gemessen in Terrassen abgestuften Anlagen, man redet vom Garten Eden, den außer Adam und Eva selbstredend kein Mensch kennt.

Der Begriff des philosophischen Gartens kann einen Garten bezeichnen, in dem bei sommerlicher Witterung Menschen zusammenkommen, um auf stets humorvolle Weise philosophische Themen zu erörtern. Mehr noch bezeichnet der Begriff ein Bild des Gartens, eine Vorstellung von einer Plattform der Ruhe, der Konzentration und der Gespräche, ein Ort, an dem Menschen sich zur geistigen Bereicherung den ihnen auf den Nägeln und in der Seele brennenden Fragen widmen. So gesehen ist ein Garten die Stiftung von Ordnung im Chaos, von Sinn in der Wildnis des Unsinns.

Gewissermaßen Erfinder oder Schöpfer der Urform des philosophischen Gartens war der griechische Philosoph Platon (427 – 347 v.d.Z.). Der philosophische Garten, den er nach antiken Quellen vor den Toren nordwestlich der Stadt Athen einrichtete, war ursprünglich wohl ein Olivenhain und lag nahe bei einem Heiligtum des altattischen Helden Akademos (auch Hekademos). Von diesem Namen Akademos her leitet sich der Begriff der „Akademie“ ab. Die Akademie war eine Vorläuferin und das Vorbild jener im Mittelalter in Europa gegründeten Universitäten. Die Platonische Akademie wurde um 385 v.d.Z. gegründet und bestand mehr als 900 Jahre. Weil sie sich dem aufkommenden Einfluß des Christentums widersetzte, wurde sie 529 von dem oströmischen Kaiser Justinian I. zwangsweise geschlossen.

Epikur ist heute dem Alltagsbewußtsein bisweilen ein zu Unrecht in moralischem Zwielicht erscheinender Philosoph des Gartens. Seine philosophischen Freunde und er versammelten sich in Athen eben in einem Garten, im kepos, und erörterten gemeinsam auf zurückgelehnte wie gleichzeitig emphatische Weise das Problem des glücklichen bzw. unglücklichen Lebens.

Die Platonische Akademie stand nur Wissenschaftlern und eingeweihten und eingeschriebenen Studenten offen. Im Gegensatz dazu ist dieser philosophische Garten eine allgemeine und für alle offene Einrichtung, in der Interessierte zusammenkommen und philosophische Texte, philosophische Fragen und ethische Probleme zielorientiert diskutieren und analysieren.

Jeder Mann und jede Frau ist dazu eingeladen, den philosophischen Garten zu besuchen und eine Veranstaltung mit seiner bzw. ihrer Anwesenheit zu beehren.

Wegmarken

Philosophieren beginnt mit dem Staunen. (Aristoteles)

Philosophieren heißt Sterben lernen. (Montaigne)

Philosophieren heißt Leben lernen.
(Lea Odesa)

 

 


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